Nichtionische Tenside

In Wasch- und Reinigungsmitteln dienen Tenside als so genannte „waschaktive Substanzen“. Wie alle Tenside bestehen auch die nichtionischen aus einem hydrophilen („wasserliebenden“) und einem hydrophoben („wasserabweisenden“) Teil. Nichtionische Tenside enthalten keine dissoziierbaren funktionellen Gruppen, wodurch sie sich im Wasser nicht in Ionen auftrennen. Hierher stammt der Name „nichtionische Tenside“.

Der HLB-Wert (Hydrophil-Lipophil-Balance) gibt das Masse-Verhältnis zwischen dem hydrophilen und dem lipophilen Teil eines Tensids an. Tenside mit einem niedrigen HLB-Wert haben gute Fettlösende Eigenschaften, ein hoher HLB-Wert bewirkt eine gute Benetzung hydrophiler Oberflächen. Der HLB-Wert wird rechnerisch oder empirisch ermittelt. Hierzu gibt es verschiedenen Methoden.

Im Bereich der Wasch- und Reinigungsmittel werden nichtionische Tenside oftmals in Haushaltsreinigern und Geschirrspülmitteln als Fettlöser eingesetzt. Bei der Herstellung von Waschmitteln kommen sie häufig in Kombination mit anionischen Tensiden zum Einsatz. Darüber hinaus finden nichtionische Tenside auch in der Kosmetikindustrie, in Farben und Lacken und in der Bauchemie Verwendung.

Der Trübungspunkt ist die Temperatur, bei der eine nichtionischen Tensidlösung trüb wird. Je höher der HLB-Wert ist, desto höher liegt auch der Trübungspunkt. Der Trübungspunkt ist damit ein wichtiges Merkmal für das jeweilige Tensid und seinen Einsatzbereich.

Der Trübungspunkt wird je nach Methode in Wasser, 1 % NaCl-Lösung oder 25 % Butyldiglycol-Lösung ermittelt. Der Trübungspunkt außerdem abhängig von der Tensidkonzentration.